Stadtplatz Mürzzuschlag
Die ersten Sitzgärten haben bereits ihren Betrieb aufgenommen, bei den Ständen des Bauernmarktes stehen die Kunden an, um die die gewünschten regionalen Produkte zu bekommen, bevor sie ausverkauft sind, Autofahrer suchen einen Parkplatz. Denn so mancher Besucher kauft auch größere Mengen beim Zielpunkt oder Pagro ein, die er in sein Auto laden möchte. Ältere Herrschaften bestellen sich ein Taxi, sie wollen auch den Frisör besuchen, selbst wenn sie in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, im Testarossa, oder auf der Terrasse des Restaurant Winkler Kaffe trinken. Am letzten Samstag stellt sich noch die Berliner Blasmusik, die gerade zu Besuch in Mürzzuschlag ist auf die Stiege zum Stadtsaal und gibt ein spontanes Platzkonzert, an anderen Samstagen wird ein Flohmarkt abgehalten.
Die Lebendigkeit am Platz regt zum Verweilen, Tratschen und Einkaufen an und wird von allen geschätzt. Durch die Dichte der Aktivitäten kommt es aber unweigerlich zu Nutzungskonflikten, wofür soll der öffentliche Raum genutzt werden? Der Wunsch nach einem großzügigen Spielplatz und Grünflächen steht im Widerspruch zu den Anforderungen an die verfügbare Fläche an den Markttagen. Den Platz zur Gänze autofrei zu machen wäre eine wesentliche Entlastung für die begrenzt vorhandene Fläche, alle Geschäfte und Betriebe am Platz sehen diese Idee aber als Bedrohung für deren Existenz. Die Fachmarktzeile am Stadtrand mit hunderten Parkplätzen vor der Türe hat bereits zu Umsatzrückgängen im Stadtzentrum von 30% geführt, ob es uns recht ist oder nicht, wir haben nur die Entscheidung für ein Stadtzentrum mit Geschäften und Parkplätzen, oder ein Stadtzentrum ohne Parkplätze und ohne Geschäfte. Das mag wie eine Ausrede klingen, ist aber die nüchterne Realität. Ich denke wir sollten die Frequenz an manchen Tagen als Ansporn sehen unsere Innenstadt weiter auszubauen, zu versuchen die Frequenz auch in die Wiener Straße ziehen und Nutzungskonflikte an Samstagen einfach aushalten. Vielleicht gibt es Sonderlösungen für die Nutzung des Platzes an manchen Tagen und neue Maßnahmen um die Verweildauer im Stadtzentrum weiter zu erhöhen.
Das Wichtigste ist allerdings am positiven Image des Stadtzentrums mitzuarbeiten, gute Vorschläge sind immer willkommen!